GFK beliebt in der Wirtschaft – und wirksam

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Als Satya Nadella im Februar 2014 Chef von Microsoft wurde, empfahl er seinen Führungskräften als eine seiner ersten “Amtshandlungen”, Marshall Rosenbergs Buch “Gewaltfreie Kommunikation” zu lesen. In der Folge veränderte er die Kultur bei Microsoft radikal von Konkurrenz und Angst vor Fehlern zu Kooperation und Offenheit für Nichtwissen und Lernen. In den folgenden dreieinhalb Jahren hat sich nicht nur die Kultur beim Softwaregiganten verändert, sondern Microsoft hat auch Einnahmen und Gewinn in einem Maße erhöht wie es nur wenige andere Unternehmen in der gleichen Zeit schafften. (s. englischen Artikel in Fast Company für mehr Details).

Aber auch an anderen Stellen zeigt sich, dass Gewaltfreie Kommunikation nicht nur für den privaten Bereich geeignet ist und erfolgreich auch im Business eingesetzt wird.

So ist die GFK nach einer Erhebung von Managerseminare auf Platz 6 der beliebtesten Trainingsmethoden. 2008 war sie noch auf Platz 11 gelandet. Genauer nachgefragt hat die Unternehmensberatung Janus in einer Umfrage. Von 80 Befragten haben über 90 % positive Erfahrungen mit der Anwendung von GFK im Businessbereich gemacht.

In einer unveröffentlichten Studie über die Auswirkungen von GFK-Trainings für Führungskräfte einer großen amerikanischen Firma berichten die Befragten, dass die Zeit zur Lösung von Themen um 50 bis 80 % abgenommen hat. Das war v.a. darauf zurück zu führen, dass die Entscheidungen tatsächlich getragen und umgesetzt wurden und dementsprechend nicht immer wieder behandelt werden mussten. Die Führungskräfte berichten auch, dass Ihre Fähigkeiten, sich u. A. in folgenden Bereichen verbessert haben:

  • Klare Kommunikation
  • Bitten stellen, die zur Lösung des Problems beitragen
  • Verstehen, woher der Andere kommt
  • Themen offener und direkter anzusprechen
  • in Konflikten vermitteln

In den Arbeitsgruppen verbesserten sich nach Einschätzung der Führungskräfte Vertrauen und Engagement sowie weitere Indikatoren der Arbeitskultur. (Gern stelle ich Ihnen die Studie auf englisch auf Anfrage zur Verfügung).

Auch in der Politik hat die GFK Einzug gehalten, wenn auch noch weniger sichtbar. So hat meine Kollegin Miki Kashtan sehr erfolgreich einen festgefahrenen Gesetzgebungsprozess im US-Bundesstaat Minnesota moderiert und zu einer verliererfreien Einigung geführt.

Nicht zuletzt taucht die GFK  in wissenschaftlichen Untersuchungen immer häufiger auf. Eine dieser Untersuchungen stammt von Tobias Altmann aus dem Jahre 2010. Er hat in seiner Diplomarbeit u. a. Menschen mit und ohne GFK miteinander verglichen und dabei einige Interessante Unterschiede gefunden. Die Menschen mit GFK-Erfahrung haben einen leichteren Umgang mit „negativen“ Gefühlen und eine höhere Empathiefähigkeit sich selbst und anderen gegenüber.  Wie viele der bisherigen Untersuchungen beruht leider auch diese auf einer geringen Stichprobe. Eine Übersicht wissenschaftlicher Studien finden Sie hier.

 

 

geschrieben am 17. Oktober 2012 von Gerhard Rothhaupt

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